Hier mal wieder die neusten News aus der Antarktis. Das Wetter ist unglaublich, wir saßen gestern noch sehr lange an Deck, da wir vor Port Lockroy vor Anker lagen. Man muss sich natürlich dick einpacken, aber es war trotzdem genial. Man hätte können die ganze Nacht draußen sitzten, es wird ja hier auch nicht Dunkel, daher kommt es einem noch irrealer vor.
Paradise Bay 15.01.08 morgens:
gestern waren wir mal wieder in der Paradise Bay bei strahlendem Wetter, besser hätte es gar nicht sein können, es ist eine der schönsten Buchten in der Antarktis. Die sonst wenig zu Sentimentalität neigenden Walfänger gaben ihr den Namen. Sie sahen in dem vergletscherten Gebirgspanorama in der Bucht mit treibenden Einbergen ein in Eis erstarrtes Paradies. Die Paradisbucht liegt an der Westseite der Antarktischen Halbinsel und wird nach Westen von der Gerlache-Straße durch die Bryde-, Lemaire- und Bruce-Insel getrennt. Zwei Stationen befinden sich in der Bucht, die chilenische Station Gonzáles Videla (1951 errichtet, 1973 stillgelegt, danach zeitweilig wieder besetzt) und die argentinische Station Almirante Brown.
Die argentinische Station wurde ebenfalls 1951 errichtet und nach einem Admirante Brown benannt. 1984 fiel die Station einer Brandstiftung des Stationsarztes zum Opfer. Die Rettung der Mannschaft ist dem mutigen Einsatz der Kollegen von der amerikanischen Palmer Station zu verdanken. Die Station wurde später wieder für den vollen Betrieb ausgebaut, war allerdings in den letzten Jahren unbesetzt und verfiel zunehmend.
Die Passagiere sind in zwei Gruppen rausgefahren zum cruisen. Ich konnte leider gestern morgen nicht mit, aber ich saß dann mit einer Kollegin an Deck und habe das schöne Wetter und die Umgebung genossen. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt, aber sie haben gerade zu wenig Zodiakfahrer, und da ich meinen Führerschein noch nicht habe, ging es gestern leider nicht, dass ein anderer Fahrer mit mir fährt. Aber ich hoffe es klappt bald mit dem Führerschein, aber es ist auch ziemlich anstrengend zu fahren, das hätte ich mir nicht so vorgestellt, mit einem leeren Boot geht es, aber wenn Leute drinsitzen. Aber so heißt es jetzt fleissig üben, und bei dem schönen Wetter macht es auch Spass.
Port Lockroy mittags:
1944 wurde von den Briten hier Base A errichtet, um die Versorgung der benachbarten Feldforscher (geologische und geographische Studien) zu sichern. Die verlassene Station wird heute von Eselspinguinen, Blauaugen-Kormoranen, Raubmöven und einer großen Anzahl von Domenikanermöven bevölkert. So nahe wie hier kann man nirgends an die Pinguine rankommen.
Diese beide Plätze werden in jeder Cruise angefahren.
16.01.08 Pléneau Island morgens:
Diese knapp 1,3 Kilometer lange Insel liegt nahe der Booth Island westlich des südlichen Ausganges des Lemaire Kanals. sie wurde zuerst kartiert während der Franz. Antarktischen Expedition 1903-05 unter der Leitung von Carcot. Benannt wurde die Insel von dem Expeditonsleiter nach dem Photographen Paul Pléneau. Eselspinguine, Kelpmöven und Skuas haben auf der zumeist von Eis und Schnee bedeckten Insel ihr Brutkolonien. An den Stellen an denen der Schnee gewichen ist kann man Moose und Flechtengebiete erkennen. Auffällig sind auch die roten und grünen Färbungen auf dem Schneefeldernder der von Schneealgen herühren.
Station Vernadsky mittags:
Da wir erst vor ein paar Tagen hier waren, gibt es hier nichts Neues zu schreiben.
Bis bald, Yvonne
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