Donnerstag, 25. September 2008

Auf dem Weg nach Yokohama

Zwischenstopp in Yuzno Kurilsk / Kunashir 24.09.08

Wir sind endlich nach einem langen Stop, unfreiwilligem, auf dem Weg nach Japan. Eigentlich hätten wir am 23. noch einen halben Tag in Korsakov verbringen sollen, aber wir durften wegen zuviel Wind nicht in den Hfen einfahren und lagen erstmal ein paar Stunden auf Reede. Bis mittags haben sie uns warten lassen, bis dann der Kapitän beschloss einen anderen Hafen anzufahren. Wir sind dann nach Yuzno Kurilsk / Kunashir gefahren wo wir dann am nächsten Morgen um 9.00 ankamen, abaer bis die Behörden endlich an Bord kamen dauerte es auch noch bis mittags, sie kamen dann zwischen 16.00 und 17.00 und bis dann alle Formalitäten erledigt waren, dauerte es nochmals so 2 Stunden, so dass wir dann gegen 19.00 Uhr endlich weiterfahren konnten. Das war eine lange Zeit, vor allem auch für unsere Passagiere, die waren zum Teil sehr aufgeregt und wollten natürlich immer wieder wissen wie es weitergeht und wie das dann mit ihrem Programm in Yokohama ist. Aber man konnte ja auch nur abwarten, das war bei der Einreise auch schon so, da hilft nur warten. Für mich war es ja eh egal, da ich an Bord bleibe.

Daher haben wir jetzt eine ziemliche Verspätung und zum Glück sind die Rückflüge von der Crew schon vor ein paar Tagen von 26. auf den 27. verlegt worden, aber die Passagiere hätten eigentlich am 26. schon ein Nachprogramm in Yokohama bekommen, was naürlich erstmal ausfällt. Das ist für alle ärgerlich und es muss noch einiges organisiert werden. Auch wir kommen dann später in die Werft und die aussteigende Crew geht dann für eine Nacht ins Hotel, da die Kabinen schon von deutschen Handwerkern belegt werden.

Wo hatten wir alles in allem auch 4 Seetage, das ist schon nicht so toll, da das Wetter auch nicht so super ist, so dass man mal aufs Sonnendeck liegen könnte. Aber morgen kommen wir ja dann an und vielleicht kann man ja dann noch in die Stadt gehen. Es soll dort auch sehr warm sein, so an die 30 Grad, da freue ich mich schon drauf. Hoffentlich wird die Klimaanlage an Bord nicht so lange abgestellt, sonst wäre mir eine kältere Außentemperatur lieber. Aber ich lasse mich überraschen, ich war ja noch nie in der Werft und es ist bestimmt ein Erlebnis.

Ich hoffe es geht dir gut. Wie ist denn das Wetter bei euch, eher herbstlich? Wenn ich dann heimkomme ist es eh wieder kalt, das habe ich wieder super erwischt, den ganzen Sommer in der Kälte unterwegs und dann heimkommen in die Kälte. Aber ich habe ja noch ein paar Wochen Asien, wo es bestimmt sehr warm ist und ich werde 2 Tage auf Bali bleiben oder auch länger wenn es geht und noch etwas Urlaub machen.

Das wars erstmal wieder, viele Grüsse und bis bald
Yvonne

Dienstag, 23. September 2008

Russland

Ich wollte mich noch kurz mit einem Bericht aus Russland melden, bevor wir dieses Land bald wieder verlassen. Übermorgen sind wir noch in Korsakov und danach haben wir 2 Seetage und gehen dann in Yokohama in die Werft.

20. & 21.09.08 Kurilen (Archipel der tausend Inseln) / Russland

Die Kurilen sind eine etwa 1200 km lange, zu Russland gehörende Inselkette mit mehr als 30 großen und kleinen Inseln vulkanischen Ursprungs. Etwa 100 Vulkane, wovon 39 aktiv sind, sehr häufige Erdbeben, Schneestürme und Nebel im subarktischen Klima machen die in fischreichen Gewässern liegenden Inseln sehr unwirtlich. Die Natur der Inseln ist relativ unberührt. Die Kurilen gelten als eine der landschaftlich schönsten Gegenden der Welt. Sie gehören verwaltungsmäßig zur russischen Oblast Sachalin.

Gestern hatten wir leider mit dem Wetter nicht soviel Glück, es war ziemlich trübe und es hat auch teilweise geregnet, aber heute hatten wir nochmals einen traumhaften Tag und eine tolle Zodiakfahrt. Heute morgen waren wir auf einer Vulkaninsel mit einer überfluteten Caldera. Das Wasser hat starkt gedampft, das sah total irre aus. Ich bin dann noch ein wenig den Berg hoch, aber ich hatte leider keine Zeit bis ganz oben zu klettern, deshalb habe ich den Vulkansee nicht gesehen, aber Kollegen haben Bilder gemacht, es sah toll aus. Es waren auch einige Füchse zu sehen, die gar nicht scheu am Strand spazieren gingen.

Am Mittag haben wir dann noch eine kleine Zodiakrundfahrt gemacht und haben eine Menge Seebären gesehen. Sie lagen teilweise am Strand und einige schwammen auch sehr nahe an unserem Boot im Wasser. Es war total schön. Man hat fast Angst bekommen, dass einer von ihnen ein Boot umwirft, die Tiere können wohl bis zu 500 kg schwer werden. Es war auf jeden Fall ein krönender Abschluss zu unserem kurzen Russlandaufenthalt und wir hatten heute den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein.

Das wars erstmal wieder, gerade geht die Sonne unter und ich werde noch kurz an Deck gehen und mir den Sonnenuntergang ansehen.

Bis bald, Yvonne

Dienstag, 16. September 2008

Kamtschatka

12.09.08, Attu Island, Aleuten

Heute hatten wir einen genialen Tag auf Attu Island, da wir einen von den 8-10 Sonnentagen erwischt hatten, das war natütlich genial. Ich machte mit zwei Kolleginnen einen Spaziergang und dann schauten wir uns noch die Station der Coast Guard an. Einer der Mitarbeiter führte uns herum, das war total nett, da die Station eigentlich nur morgens zu besichtigen war, aber wir dachten, wir fragen einfach mal nach und es hat mittags doch noch mit einer Besichtung geklappt.

Hier noch etwas Geschichte aus dem Tagesprogramm:

"Attu Island ist die westlichste der Aleuten-Inseln. Auf der Insel mit einer Fläche von ca. 896 Quadratkilometern leben etwa 20 Menschen, die der Coast Guard Station angehören. Das Klima ist typisch für die Aleuten: Viele Wolken, Regen, Nebel und starke Winde, und nur etwa 8 - 10 Sonnentage im Jahr. Die Insel wird überragt vom gleichnamigen Vulkan "Attu", der 1.050 m hoch ist. Offiziell wurde die Insel von dem russischen Seefahrer Chirikof am 6. September 1741 entdeckt und ursprünglich "Sankt Theodore" benannt. - Wir ankern in der "Massacre Bay", der Bucht, in der die einzige Schlacht des Zweiten Weltkrieges stattfand, die überhaupt auf amerikanischem Boden ausgetragen wurde. 1942 wurde die Insel von japanischen Truppen im Zuge der "Midway-Operation" besetzt. Am 11. Mai 1943 griffen Truppen der USA Attu an, mit dem Ziel, die japanischen Soldaten von der Insel zu vertreiben. Die Kämpfe dauerten etwa einen halben Monat an, wobei die Japaner schließlich an eklatantem Materialmangel litten. Der japanische Befehlshaber der Insel, Oberst Yasuyo Yamasaki, und 2638 seiner Soldaten wurden getötet, nur 27 Soldaten kamen in Kriegsgefangenschaft. Die Verluste bei den US-amerikanischen Truppen waren etwa 549 Tote und 1148 Verletzte. Dieser Kampf ist als das erste Mal in die Geschichte eingegangen, dass Japaner "Gyokusai" ("zerschlagenes Juwel") ausübten, das heißt: Ihre letzte Handgranate benutzten sie für sich selbst, nicht gegen den Feind, um diesem nicht den Triumph zu geben, sie zu Kriegsgefangenen gemacht zu haben. - Noch heute zeugen verrostete Baracken, alte Munitionshülsen und andere militärische Relikte von der Rückeroberung der von Japan besetzten Insel durch amerikanische Truppen. Ein Kriegsdenkmal erinnert an die Gefallenen der Schlacht, die am 29. Mai 1943 hier endete."

Petropavlovsk, Kamtschatka 15. & 16. 09.08

Wir kamen bereits am Morgen im Hafen von Petropavlovsk an, zunächst vor Anker, dann kamen einige Behörden an Bord und später durften wir dann doch noch an die Pier fahren. Es kamen dann sehr viele Behörden an Bord, es waren so ca. 18 Personen. Nun begann die Warterei, denn keiner wusste wie lange es dauert. Aber da das Wetter so genial war, bin ich erstmal auf das Sonnendeck gelegen. Man konnte sogar im T'Shirt hinliegen, so warm war es und wir hatten eine unglaubliche Sicht nach allen Seiten. Direkt hinter der Stadt liegt ein schneebedeckter Berg und ringsherum sind Vulkane. Es ist eine ungalubliche Landschaft. Um 14.00 Uhr durften zuerst einmal die Passagiere von Bord und dann hieß es für uns nochmal zu warten, und keiner wusste wie lange es noch dauert.

Kurz vor dem Nachmittagsausflug durften dann alle Passagiere von Bord, denn viele von Ihnen hatten die Stadtrundfahrt in Petropavlovsk gebucht . Dann gegen 14.00 Uhr gab es eine Durchsage von unserem Kreuzfahrtdirektor, Gunter Schütze, dass die Helikopterflüge nicht stattfinden. Die Flüge über die Vulkane von Kamtschatka, die von vielen Passagieren für den Nachmittag gebucht waren, wurden wegen nicht zur Verfügung stehender Helikopter abgesagt... Den betroffenen Gästen wurde die Stadtrundfahrt dafür angeboten...sie hatten es wohl vor 20 min erfahren, das es nicht klappt. Als ich dann abends noch mit ein paar aus dem Cruise departement unterwegs war, stellte es sich heraus, dass die Flüge wohl etwas verspätet doch noch stattgefunden haben, dass man aber leider 8 Gäste nicht mehr erreicht hat.

Die Besatzung bekam dann gegen 15:00 Uhr endlich die Freigabe zum Landgang. Zuerst ging der Doc raus und ich bin dann erst gegen Abend nochmal in die Stadt. Auf meinem Rundgang habe ich zufällig Sinus getroffen unseren 1. Ingenieur und mit ihm bin ich dann zuerst mal in ein moderneres, aber leeres Cafe, die dann gar keinen Kaffee hatten, sondern nur Tee. Aber den haben wir uns dann schmecken lassen und danach ging es weiter in Richtung Markt. Als wir dort angekommen waren, war er schon zu und wie sich dann später herausstellte, hatte er Montags garnicht offen.
Aber da wir morgen auch noch da sind, werde ich dann nochmals hingehen.

Abends war ich dann noch mit einigen Kolleginnen ein Bierchen trinken. In Hafennähe gab es einen kleinen Jahr- markt und auch ein paar Buden wo man Bier trinken konnte und auch eine Kleinigkeit essen. Es war dann noch ein sehr netter Abend und man konnte gut draußen sitzen, aber irgendwann wurde es mir dann doch zu kalt und ich bin zurück zum Schiff gegangen. Die Einheimischen waren auch sehr nett und versuchten mit uns ins Gespräch zu kommen. Es war nur etwas schwierig, da die wenigsten von uns russisch verstanden. Aber alles in allem war es ein sehr netter Abend und ich bin gespannt auf den morgigen Tag.


Ich hoffe es geht euch gut und ihr geniesst den Herbst in Deutschland.

Bis bald, Yvonne

Donnerstag, 11. September 2008

Grüße von den Aleuten

08.09.08 Dutch Harbor (Unalaska Island) USA

Das stand im Tagesprogramm:

"Dutch Harbor liegt mit seiner Tiefwasser-Pieranlage auf der "Amananak Island". Strategisch günstig mitten in den Aleuten gelegen, ist Dutch Harbor eigentlich nur ein Teil der "City of Unalaska", die wiederum auf den Inseln Unalaska und Amananak liegt. Beide sind durch eine Brücke mit dem Namen "Bridge to the other side" im Jahre 1980 miteinander verbunden worden. Während Dutch Harbor früher das Zentrum des Pelztierhandels in der Beringsee war, geht es nach dem Schutz der nördlichen Pelzrobben heute nur noch um Fischerei im großen Stil.
Dutch Harbor ist einer der wichtigsten Fischereihäfen im gesamten nordpazifischen Raum und der wichtigste für die USA. Über die Hälfte der etwa 3.000 Einwohner von Dutch Harbor leben vom kommerziellen Fischfang. Darüber hinaus ist der Hafen ganzjährig eisfrei und bietet mit modernen Pieranlagen, Containerterminals und Tankanlagen beste Versorgungsmöglichkeiten, aber auch Schutz vor den Stürmen des Pazifiks und der Bering See.
Neben herrlicher Natur kann man in der Umgebung von Dutch Harbor bzw. Unalaska aber auch die älteste russisch-orthodoxe Kirche Nordamerikas aus dem Jahre 1894, Artefakte im "Museum of the Aleutians" (Parks & Cultural Center) und auf dem Bunker Hill einige Relikte aus dem 2. Weltkrieg sehen. Etwa auf dem halben Weg zur Stadt befindet sich das Hotel "Grand Aleutian". Zwei nahe beim Hotel gelegene Supermärkte bieten Möglichkeiten zum Einkauf."

Ich machte mit einer Kollegin zuerst mal einen kleinen Ausflug zu Fuss zum nächstgelegenen Supermarkt und Outdoorshop, da das Wetter ziemlich ätzend war,es hat schon die ganze Zeit geregnet. Aber als wir dann wieder am Schiff zurück waren hatte sich das Wetter doch etwas gebessert und wir beschlossen noch in Richtung Stadt zu fahren mit den Fahrrädern. Es war dann noch ein sehr schöner Ausflug, obwohl ich danach von oben bis unten mit Schlamm bespritzt war, da mein Fahrrad keine Schutzbleche hatte und die Stassen alles andere als sauber waren. Aber der Ausflug hat grossen Spass gemacht, auch wenn es nicht unbedingt viel zu sehen gab. Leider habe ich die schöne Kirche nicht gesehen, da mir dann der Weg doch zu weit gewesen ist und man sie mittags auch leider nicht besichtigen konnte.


09.09.08 Seguam Island, Aleuten, USA

Heute haben wir nur eine kleine Zodiakfahrt unternommen, das der Schwell zu hoch war um an Land zu gehen. Aber auch zum fahren war es nicht ohne, besonders beim Ein- und Aussteigen am Sidegate war es nicht ungefährlich, da das Schiff sich auch sehr stark bewegte. Aber die Fahrt war sehr schön, und zum Glück ist nichts passiert. Und die meisten Passagiere sind auch mit raus gefahren. Mir hat es auf jeden Fall Spass gemacht, wobei ich auch froh war, dass ich nicht selbst gefahren bin, sondern nur Passagier im Boot war.

10.09.08 Adak Island, Aleuten, USA

Gestern morgen lagen wir dann in Adak, zum Glück an der Pier. Aber es hat sehr stark geregnet, aber ich war trotzdem kurz eine Runde laufen. Aber es war eine richtige Geisterstadt, da die meisten Häuser ja verlassen sind.

Die kleine Ortschaft Adak auf der gleichnamigen Insel befindet sich im nordöstlichen Teil und liegt im Inneren der tief eingeschnittenen Bucht "Sweeper Cove". Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Adak als Stützpunkt der Marineflieger (US Naval Air Station) mit mehr als 6.000 Militärangehörigen und ihren Familien ausgebaut. Am 31. März 1997 wurde diese Basis als Folge des Endes des Kalten Krieges geschlossen, und die gegenwärtige Einwohnerzahl beträgt nur noch etwa 150 Personen. Es blieben Flugplatz, Hospital, Verwaltungsgebäude und auch einige Bereiche der Hafeneinrichtungen in Betrieb. So laufen heute diesen geschützten Hafen sowohl Fischverarbeitungsschiffe, als auch Trawler, Forschungs- und bisweilen Kreuzfahrtschiffe an.
Der höchste Berg dieser zerklüfteten und gebirgigen Insel ist der "Mount Moffen" mit einer Höhe von 1.189 m. Die meiste Zeit des Jahres ist dieser Vulkan mit einer Schneekappe gekrönt. Während die höheren Lagen Moosbedeckung haben, sind die niedrigeren meist Grasland. Es gibt auf der Insel zahlreiche kleine Seen und auch reißende Bäche. Ein Großteil von Adak liegt innerhalb der Grenzen des 1980 eingerichteten "Aleutian Islands National Wildlife Refuge".

Mittags machten wir dann noch einen kurzen Stop an der Insel Tanaga. Ich bin aber nur Zodiak gefahren und garnicht an Land gegangen. Das Wetter war abends etwas besser, es scheinte sogar kurz die Sonne.

11.09.08 Kiska-Island, Aleuten, USA

Mal wieder was aus dem Tagesprogramm:

Auf dieser zu der Rat-Inselgruppe zählenden Insel wurde im Juni 1942 nach einer Besetzung durch 1200 Japanern dort ein Marinestützpunkt errichtet. Neben Attu wurde auch Kiska anschließend von US-amerikanischen Luftwaffenverbänden heftig bombadiert Während sich eine Schlacht um Attu entwickelte und die dortigen japanischen Truppen in den angeordneten Selbstmord getrieben wurden, fielen über 1000 Tonnen Bomben auf die kleine Insel Kiska. Schleißlich griffen über 35 000 US-Amerikaner im august 1943 diese Insel an, doch alle rund 5000 japanischen Soldaten hatten im Nebel, ohne bemerkt zu werden, die Insel mit U-Booten und Überwasserkriegsschiffen verlassen. Überreste dieser Kation sind ncoh auf Kiska, an dessen Stränden und in den Buchten zu sehen.

Das hört sich ja mal wieder sehr interessant an, da lasse ich mich mal überraschen.

Es gibt mal wieder viel geschichtliches auf dieser Reise. Bin mal gespannt was es da heute zu sehen gibt.

Bis bald, viele Grüsse Yvonne

Montag, 8. September 2008

St. Paul

06.09.08 St. Matthew Island (Alaska) U.S.A.

"Die unbewohnte Insel St. Matthew, mit einer Länge von 52 km und einer Breite von 7 km, ist baumlos und liegt ca. 580 km südwestlich von Nome. Sie wurde von russischen Seeleuten im August 1766 entdeckt und erhielt ihren Namen nach dem Heiligen Matthias. Allerdings meinte der britische Entdecker und Kapitän James Cook, als er durch die Beringstraße segelte, dass die Insel noch unbenannt wäre, und er gab ihr seinerseits den Namen nach Leutnant John Gore der Royal Navy. Der von den Russen gewählte Name setzte sich allerdings mehr durch!

Die von vielen Seevögeln aufgesuchte Insel gehört zum "Alaska Maritime National Wildlife Refuge", einem Schutzgebiet des dem US-amerikanischen Innenministerium unterstellten "Fish and Wildlife Services". Hierher kommen nur nach Anmeldung zugelassene Reisende, die die strengen Schutzbestimmungen akzeptieren. Vielleicht haben wir sogar Gelegenheit, die hier endemische "McKays Schneeammer" und die pfeifende "St.Matthew Wühlmaus" zu erleben... "

Ich hatte sogar das Glück einen Polarfuchs zu beobachten, der ohne Scheu entlang der Küste wanderte und ganz nahe an uns vorbeilief. Es war ein tolles Schauspiel, er lies sich auch durch die vielen Photografen nicht beeintrucken. Es handelte sich dabei um die Pribilof-Variante des Polarfuchses, der das ganze Jahr über ein graublaues Fell behält, also nicht im Winter zu einem ganz weißen Fell wechselt.


07.09.08 St. Paul (Pribilof Islands) U.S.A.

"Die Pribilof-Inseln sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im US-amerikanischen Bundesstaat Alaska. Sie liegen nördlich der Aleuten im Beringmeer. Die felsigen Inseln sind mit Gras oder anderen Pflanzen der Tundrazone bewachsen. Neben etwa 1 Million Individuen zählenden Population an Seebären sind vor allem die reichen Vogelvorkommen (Schopflund, Rotschnabelalk, Dreizehenmöwen, Schnee-Eule u.v.a.) von Bedeutung. Bisher wurden etwa 120 verschiedene Vogelarten identifiziert, und jährlich kommen etwa zwei Millionen Seevögel, um, hier zu brüten. Des Weiteren kann auf den Inseln regelmäßig der Polarfuchs bei der Jagd in den Vogelkolonien beobachtet werden.

Die Pribilof-Inseln bedecken eine Fläche von ca. 200 Quadratkilometern und gehören politisch zu Alaska. Sie bestehen im Wesentlichen aus den beiden bewohnten Inseln St. Paul und St. George. Auf der größeren Insel St. Paul leben ca. 450 Menschen, auf St. George ca. 150 Menschen. Daneben gibt es noch einige kleine unbewohnte Inseln wie die nahe der Sankt-Paul-Insel gelegenen "Otterinsel" und "Walrossinsel". Die Pribilof-Inseln sind nur mit dem Schiff oder über den Flughafen auf St. Paul zu erreichen. Aufgrund der Lage der Inseln herrscht etwa 300 Tage im Jahr Nebel vor.

Schon vor ihrer Sichtung 1767 durch Joan Synd und den Besuch 1788 von Gawriil Pribilof wurden die Inseln durch die Innuit als Stützpunkt für die Jagd benutzt; dies belegen archäologische Funde, z. B. auf der Insel St. Paul. Pribilof berichtete nach seiner Rückkehr über die große Anzahl von 'Nördlichen Seebären', wofür diese Inseln später berühmt wurden. 1867 kauften die USA die Inselgruppe von Russland zusammen mit Alaska ("Alaska Purchase"). Allein in den zwei Jahren 1868 und 1869 wurden 329.000 Seebären auf den Pribilof-Inseln getötet. Zudem wurden die Robben auf See harpuniert. Auf den Pribilof-Inseln gab es mit 130.000 bis 300.000 Tieren schließlich doch noch eine nennenswerte Population. In der 1911 zwischen den USA, Russland, Japan und Kanada geschlossenen Vertrag über die "North Pacific Fur Seal Convention" wurden endlich Beschränkungen eingeführt. Bis 1917 wurde jede Seebärenjagd verboten, für die Zeit danach wurde eine jährliche Quote von 40.000 legal getöteten Seebären festgelegt. Das Harpunieren auf See wurde ganz untersagt. Durch diese Maßnahmen stieg der Bestand bis 1940 wieder auf 2,5 Millionen Seebären an. Aber der Bestand an Seeottern wurde ausgelöscht. Erst 1966 wurde der kommerzielle Robbenfang verboten. Nur noch den hier wohnenden Indianern und Innuit sind die Jagd und die Tötung von etwa 1000 Tieren pro Jahr gestattet. Hauptwirtschaftszweig ist die Fischerei und hierbei insbesondere der Fang von Heilbutt und Königskrabben."

Bis bald, Yvonne

Freitag, 5. September 2008

Pressemitteilung



Neue Reise

Nome (Alaska) 04.09.08

Seit gestern Abend sind wir in Nome, einer alten Goldgräberstadt und wir haben endlich mal super Wetter, man konnte fast mit dem T'Shirt herumlaufen, das tat mal wieder gut, etwas Sonne zu haben und eine etwas touristische Stadt. Da wir gestern Abend schon da waren, gingen wir noch in die Stadt und in eine der Bars, viel hatte die Stadt auch nicht zu bieten, aber es gab 2-3 nette Bars und in einer davon tranken wir noch ein Bier, die sah aus wie ein Salon. War ganz schön, mal was anderes zu sehen.

Heute mittag bin ich nochmals mit Isabelle in die Stadt gelaufen und habe mich noch etwas umgesehen, aber außer ein paar Souvenirshops und einem interessanten Museum, habe ich auch nichts wirklich tolles entdeckt. Teilweise erinnern die Häuser noch an die alte Goldgräberzeit und wenn man sich dann die alten Photos anschaut, hat sich nicht wirklich viel geändert, einige neue Häuser werden auch noch im Stil von damals nachgebaut, andere sehen aus wie Baracken, es gibt schon imense Unterschiede.

Den Weg zurück wollte ich eigentlich auch zu Fuß zurücklegen, aber ich bin mitten in der Stadt gestolpert und habe mir den Fuß übertreten und leider ging dabei die leckere, gerade gekaufte, Salsasosse zu Bruch. Es kam dann auch gleich ein freundlicher Herr auf mich zu gesprungen und wollte mir helfen, aber es war alles o.k. bis auf dem Knöchel und ein paar Kratzern.
Ich bin dann noch ein paar Meter weiter gelaufen und dachte ich fahre dann mit dem Shuttlebus, aber dann hielt ein Auto an und fragte ob er mich mitnehmen kann, als ich dann eingestiegen bin hörte ich, dass aus dem CD-Rekorder Rammstein lief, das ist doch unglaublich, am anderen Ende der Welt hören die Einheimischen deutsche Musik. Es war auf jeden Fall klasse, dass er mich mitgenommen hat, den weiten Weg hätte ich mit meinem verletzten Fuss auch nicht unbedingt gehen wollen und in Alaska kann man wohl auch ohne Probleme bei jemandem mitfahren, das hatte auch unser Agent gestern gesagt.

Und nun gehts weiter Richtung Kamtschatka, da bin ich wirklich gespannt drauf, ich hoffe die Reise wird interessant und wir haben super Wetter.


Bis bald, Yvonne

Donnerstag, 4. September 2008

Seetag

Heute fand ich was ganz interessantes in unserem Tagesprogramm:

Aus der Reihe tanzen

Heute wäre ein guter Tag, um etwas Außergewöhnliches zu tun. Zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit auf der Straße tanzen. Einem oder einer Unbekannten in die Augen schauen und von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Dem Chef gegenüber eine Idee vorbringen, mit der wir uns vielleicht lächerlich machen, an die wir jedoch glauben. Ein Instrument kaufen, das wir schon immer spielen wollten, aber nicht wagten. Heute könnte ein Tag sein, der nicht in's Pensum passt, das wir jeden Morgen aufsetzen. Heute ist jeder Fehler erlaubt und verziehen. Heute ist ein Tag der Lebensfreude....

(Paulo Coelho, Auszug aus "Der Wanderer")

Solche Tage sollte man öfters haben. Das hört sich doch ganz gut an, vielleicht sollte man das wirklich mal ausprobieren....

Am 01. 09. hatten wir noch einen Stop in Barrow (Alaska)

Den aktuellen Namen erhielt Barrow von Point Barrow, dem 15 km entfernten nördlichsten Punkt der Vereinigten Staaten, der 1825 nach Sir John Barrow benannt wurde.
Die Landzunge "Point Barrow" liegt rund 17 km nördlich der heutigen Siedlung Barrow und gilt als der nördlichste Punkt der USA. die rund 4000 Einwohner zählende Gemeinde breitet sich entlang eines Strandstreifens mehrere Kilometer weit aus. Point Barrow ist etwa 2060 Kilometer vom Nordpol entfernt. Die Siedlung Barrow ist nur mit dem Flugzeug regelmässig zugänglich. Aber viel gibt es hier auch nicht zu sehen, die Siedlungen in dieser Ecke der Welt sind alle ähnlich und es macht einen nicht wirklich an, nochmal hierher zu kommen. Aber die Menschen sind sehr nett und hilfsbereit, als wir den Weg zum Supermarkt nicht genau wussten, hat uns eine Dame begleitet und uns auch noch einiges über den Ort erklärt, das fand ich sehr nett.

Wir sind heute am letzten Tag unserer Reise angelangt, heute Abend werden wir in Nome sein und morgen Abend geht die Reise dann weiter in Richtung Kamtschatka. Es ging jetzt doch noch relativ schnell vorbei und gestern hatten wir noch einen kurzen Stop in Point Hope.

Point Hope(Alaska) 02.09.08

Camp Point Hope wurde um 1960 mit modernen Materialien errichtet, früher bestanden die Häuser und Friedhöfe aus Walknochen und auch heute ist die Umrandung des Friedhofes noch aus Walknochen gemacht.
Bis 1960 lebten die Menschen in "sodhouses" (Erdhütten), die von außen wie Dünen aussehen, aber bei genauerem Hinsehen entdeckt man dann einen Eingang. Die Rahmen und Wandbögen bestehen teilweise aus Walknochen und Treibholz. Früher lebten die Bewohner mindestens zu sechst in diesen Hütten. Es kamen oft Verwandte zu Besuche. Dadurch wurde es dann oft eng und voll. Die Bewohner saßen zusammen und erzählten sich Märchen und Geschichten von früher. Inzwischen dienen die Hütten als Vorratsdepot fürs ganze Dorf, das etwas 1,5 Kilometer entfernt liegt. Es ist so, wenn jemand ein Tier erlegt, gehört es dem ganzen Dorf und jeder kann sich davon nehmen.
Das Kap am Point Hope wurde von Captain Frederick William Beechey der Royal Navy benannt. Jender schrieb dazu am 2. August, 1826 in sein Tagebuch: "I named it Point Hope in compliment to Sir William Johnstone Hope". Sir Hope entstammte einer bekannten Familie, die immer der Seefahrt zugetan war.

Das wars mal wieder, bis bald, Yvonne

Dienstag, 2. September 2008

Herschel Island 29.08.

In unserem Tagesprogramm gab es interessante Angaben über diese Insel: "Herschel Island ist eine kleine Insel, etwa 12 km lang und 8 km breit, direkt vor der Küste des bergigen Yukon Territoriums am Rande des arktischen Meeres gelegen. Herschel Island wurde von John Franklin am 17. Juli 1826 entdeckt und nach Sir John Fred Herschel, einem bekannten, britischen Astronom, benannt. Franklin notierte in seinem Tagebuch, Herschel hätte einen der besten Häfen in der Arktis, viele Eskimos in der Umgebung und mehr Grönland-Wale (engl. Bowhead Whale) als in der Baffin Bay. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Herschel Island zum Zentrum des Walfangs in der gesamten Beaufort Sea. Die Boote kamen rund 5.000 Seemeilen von San Francisco im Juli/August nach Herschel, voll geladen mit Ausrüstung und Proviant. Bis September wurde gejagt, dann fror das Eis zu und man wartete auf den nächsten Sommer. 1894/95 überwinterten 15 Schiffe auf Herschel, mit mehr als 1000 Walfängern und ebenso vielen einheimischen Eskimos, mit denen man darüber hinaus Handel betrieb (Fleisch der Eskimos gegen Waffen, Munition, Messer etc. bis hin zu Kaugummi, Zigarren und europäischer Kleidung). Mit den Walfängern kamen auch bis dahin unbekannte Krankheiten wie z. B. die Syphilis. Viele der Einheimischen Mackenzie Eskimos starben. Die langen Winter versuchte man mit Alkohol und einheimischen Eskimo-Frauen etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Die Kapitäne waren das Gesetz, Grausamkeiten waren an der Tagesordnung. Henry Larsen und andere beschrieben Herschel als das "Sodom und Gomorra der Arktis". Über der Insel wehte die amerikanische Flagge. 1903 wurde eine Abordnung der kanadischen Royal Mounted Police zur Herschel Island geschickt, um die Ordnung wiederherzustellen, und die kanadischen Ansprüche auf die Insel zu untermauern. Einige Jahre später ging der Bestand der Wale bereits drastisch zurück, 1915 eröffnete die Hudson's Bay Handelskompanie einen Posten auf Herschel, und die Insel entwickelte sich zu einem lebhaften Handelszentrum der westlichen Arktis, mit Pelzhändlern, Seefahrern, Eskimos und Missionaren. 1938 zog die Hudson's Bay Company nach Tuktoyaktuk um; heute ist Herschel Island ein "Territorial Park", sowohl unter Naturschutz stehender National-Park als auch geschichtliche Stätte."


Bis bald, Yvonne