Mittwoch, 6. August 2008

Kurzer Bericht von der Bremen

Schönen guten Morgen,

die Behörden sind in Cape Dorset (von den Inuit Kinngait, hohe Berge, gennannt) doch nicht gekommen, da das Wetter zu schlecht zum fliegen war. Da waren wir alle froh, denn so konnten wir früher an Land gehen. Ich bin dann mit dem Zodiak zur Insel, Mallikjuag, gefahren, wir mussen im Konvoi fahren, da es einen ziemlichen Nebel hatte und nur der Chiefmate ein GPS bei sich hatte. Aber es hat alles super geklappt. Danach sind wir dann noch zu der Siedlung gefahren, sie hat rund 1.300 Einwohner, und liegt am Südwestzipfel von Baffin Island. Sie genießt internationale Berühmtheit als "Künstlerdorf in der Arktis". Die Inuit Künstler dieser Region haben sich in der West Baffin Eskimo Cooperative zusammengeschlossen und sie kümmern sich um den Verkauf der geschnitzten Figuren, Lithografien und Drucke. Wir konnten auch einigen Künstlern bei der Arbeit zusehen. Zwei ältere Damen führten auch noch für uns den berühmten Kehlkopfgesang auf, ich weiß nicht genau wie er sonst noch heißt, aber es war sehr interessant das mitzuerleben. In der Siedlung gibt es auch sehr viele Kinder, die natürlich alle an den Strand kamen und mit unserem Zodiak mitfahren wollten, Carsten fuhr dann auch noch eine Tour mit ihnen, worüber sie sich sehr gefreut hatten. Der Nebel lichtete sich dann doch noch ein wenig, aber ohne GPS hätten wir unser Schiff trotzdem nicht finden können. Es war trotz des etwas schlechten Wetters noch ein sehr schöner Tag.

Am nächsten Morgen half ich noch Kerstin in der Küche die Marzipanfiguren zu formen, da bei mir gerade eher wenig zu tun ist, da dachte ich, ich mache mal was sinnvolles und helfe in der Küche. Das macht mir ja auch immer Spass und so ging der Morgen doch noch sehr schnell vorbei, mit Marzipanmännern und Mäusen.

Abends ging es dann weiter nach Diane Island / Quebec wo wir dann am nächsten Mittag angekommen sind.
Die Insel liegt an der Hudson Straße, im äußersten Norden der kanadischen Provinz Quebes. Es ist ein reiner Naturstop, wir sind an einem Naturkieselsteinstrand angelandet und von da aus konnten wir einen kleinen Spaziergang in die Tundralandschaft machen. Einige Passagiere haben auch Moschusochsen gesehen, ich aber leider nicht. Auf einem Berg gab es zwei aufgetürmte Steinpyramiden auf einer kleinen Anhöhe, das waren wahrscheinlich Wegweiser für die Inuit. Außerdem befanden sich Reste einer 1000 jährigen Inuit-Siedlung auf der Insel, diese waren aber nur relativ schwer zu erkennen. Nur eine Ruine, die wahrscheinlich mal ein Lagerhaus war konnte man noch ganz gut erkennen. Aber wir hatten an diesem Tag traumhaftes Wetter, so dass ich es genoss, mal wieder ein paar Schritte in der Natur zu laufen und mich dann noch etwas in die Sonne zu setzten um mich mit Gudrun (einer Lektorin) zu unterhalten, leider nutzten die Gäste nicht die gesamte Zeit aus, so dass wir 30 min früher zum Schiff mussten. Das Wasser ging auch zurück, so dass der Abtransport mit den Zodiaks sich etwas schwieriger gestaltete, aber es hat trotzdem noch alles gut geklappt. Es war ein toller Tag.

Hier kommt noch etwas Geschichte:

Durch zahlreiche archäologische Funde und sprachlich Gemeinsamkeiten lässt sich vermuten, dass die Eskimo aus Sibirien über die Beringstraße in den arktischen Teil Nordamerikas wanderten. Die ältesten archäologischen Fundstätten liegen im Südewesten Alaskas sowie den Aleuten. Sie stammen aus der Zeit um 2000 v. Chr. Im 2. Jahrtausend v. Chr., anschließend hatten siech hoch entwickelte Eskimokulturen etwa in Sibirien und im Gebiet der Beringstraße herausgebildet. Im östlichen Kanada erlebte zwishcen etwa 900 v. Chr. und 1200 n. Chr. die so genannte Dorsetkultur ihre Blüte. Das Volk der Dorset wurde von den Thule verdrängt, die zwischen 1000 und 1200 n. Chr. Grönland erreichten. Die Thulekultur besaß bereits alle spezifischen Elemente der Eskimokultur. Später wurden die Eskimo von norwegischen Siedlern und nach 1700 von dänischen Siedlern beeinflusst.

Nun noch ein kleiner Exkurs über Quebec (früher Niederkanada):

Das ist die grösste Provinz Kanadas und jene mit dem größten frankohonen Bevölkerungsanteil. Obwohl in Kanada die englsiche Sprache als auch die französische Sprache Amtssprachen sind, ist die ausschließliche Amtssprache der Provinz Québec das Französische. Québec liegt im Osten Kanades zwischen der Hudson Bay un der Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika entlang des Sankt-Lorenz-Stroms.
Die Bevölkerung umfasst 7,5 Millionen Einwohner und die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Québec; die grösste Stadt heißt Montreal. Erst 2006 wurden die Quebecker offiziell als "Nation in einem vereinten Kanada" anerkannt. Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen die Irokesen, Algonkin (Cree, Micmac) und Inuit.

Gestern Abend haben wir dann noch Bingo gespielt und es waren wieder Erwarten sehr viele Leute da. Aber ich habe mal wieder nichts gewonnen, aber es hat trotzdem viel Spass gemacht. Danach saß ich noch mit ein paar Leuten in der Messe und später hat Phillip noch Musik gemacht und es wurde gesungen. So war es gestern doch noch ein langer Abend, dementsprechend bin ich heute etwas müde. Aber heute und morgen sind ja Seetage, da kann man etwas relaxen.

Bis bald, Yvonne

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