Sonntag, 31. August 2008
Seetag 30.8.08
Heute besuchten wir die Siedlung in Cambridge Bay, es wohnen hier ca 2000 Menschen aber es kommt mir irgendwie größer vor.
Der Name der hier ansässigen Inuit für diese Siedlung ist Iqaluktuuttiaq, was soviel bedeutet wie "Ort mit vielen Forellen" und tatsächlich mündet in die Bucht nahe der Maude (ein Wrack das hier in der Bucht liegt), ein fischreicher Fluss, zu dem die Einheimischen gerne zum angeln fahren. Aber zuerst gab es eine Fahrt mit dem Speedboot, das sonst auf dem Eisbrecher ist. Norman hatte organisiert, das einige der Besatzung mit ihm mitfahren dürfen.
Es gibt hier eine ziemlich moderne Highschool mit einer grossen Bücherei, die ich besucht habe. Ich kam mit der Bibliothekarin und einen Lehrerin ins Gespräch, das war sehr interessant, leider war die Zeit zu kurz um sich ausführlicher zu unterhalten, denn ich wollte auch noch den Eisbrecher besuchen auf dem unser Icemaster ansonsten Kapiän ist.
Ein anderes Schiff zu besuchen ist auch mal ganz schön, sie haben auf dem Eisbrecher nur 27 Mann Besatzung, aber es gibt sogar eine Krankenschwester mit der ich mich noch kurz unterhalten konnte. Es gab auch noch eine Führung durch das ganze Schiff, so dass man sich alles anschauen konnte, im Gegenzug machten einige Besatzungsmitglieder von dort einen Besuch bei uns. Es war schon spannend auch mal so ein Schiff von innen zu sehen, wann hat man denn mal die Gelegenheit dazu.
Zur Maud:
Dieses Schiff wurde 1817 für Roal Amundsen in Asker/Norwegen für eine seiner weniger erfolgreichen Expeditionen gebaut und zwar nach dem gleichen Prinzip wie die legendäre "Fram" von Fridtjof Nansen. Die "Fram" sollte 1894 ja mit dem Eis zum Nordpol treiben. Nansens berühmte Reise mit der Fram gelang nicht, da das Schiff nicht genügend weit ins Treibeis gelangte und südlich am Nordpol vorbeitrieb. Amundsen plante hingegen mit der "Maud" durch die Bering Straße ins Treibeis vorzudringen und sich mit diesem direkt zum Nordpol driften zu lassen. Später wurde das Schiff an die Hudson Bay Company verkauft und in "Baymaud" umbenannt. Es befuhr bis 1932 die Norküste Alaskas und wurde dann hier in Cambridge Bay als Lagerschiff genutzt bis es leckschlug und als Wrack in der Bucht leigen blieb.
26.08.08 Ross Point, Canada
Heute konnten wir leider nicht an Land, da der Wind zu stark war und es zu gefährlich ist mit den Zodiaks rauszufahren.
27.08.08 Holman, Victoria Island, Canada
Eine kleine Siedlung die sehr selten besucht wird der Cooper Inuit, sie ist bekannt als Künstlerkolonie. Schon in den 40er Jahren dieses Jahrhunderts begann man in Holman mit lokalen Handarbeiten wie Drucken und Schnitzereinen. Seither hat sich das traditionelle Handwerk der Inuit ständig weiterentwickelt, einige der Workshops stehen auch für Besucher offen. Aber leider waren heute alle geschlossen, aber man konnte einige Dinge bei der Tanzvorführung die für uns stattfand bewundern. Wie es aussah freuten sich die Menschen dort sehr über unseren Besuch und es gab eine fast 1 stündige Vorführung mit traditionellen Tänzen. Es gibt hier sogar ein kleines Hotel, aber ich habe keine weiteren Touristen gesehen, aber es war trotzdem einiges los, es sah so aus, als ob die Einheimischen dort Essen können. Ich war dort zum telefonieren, es gab dort ein öffentliches Telefon.
28.08.08 Smoking Hills
Heute hatten wir eine Zodiakrundfahrt bei Smoking Hill, da meint man wirklich die Erde brennt. Es gibt da sehr viele Schwefelquellen und aus der ganzen Erde steigt ein Dampf auf, es war ein unglaubliches Schauspiel. Ich weiss leider nicht, ob die Steine auch heiss sind und leider konnten wir auch nicht an Land um es auszuprobieren. Es war auf jeden Fall sehr sehenswert, es war leider nur sehr kalt und windig.Aber ich habe mir danach erstmal eine warme Dusche gegönnt und ich taute dann langsam wieder auf. Es war aber auf jeden Fall eine tolle und lohnende Fahrt und sehr beeintruckend.
29.08.08 Herschel Island
Die historisch bedeutsame Insel Herschel war früher das Zentrum des Walfangs un der gesamten Beaufort See und heute ein unter Naturschutz stehender National-Park, den man nur mit einer Sondergenehmigung der kanadischen Regierung betreten darf. Die wenigen Gebäude sind Zeugnisse aus den Tagen des Walfangs, daneben ist die Insel aber auch ein gutes Beispiel für arktische Landschaft, mit reicher Flora und Fauna.
Wir hatten gestern unserem letzten Stop in Canada, Herschel Island, zuerst kamen noch die Rancher von dort an Bord bevor ich dann auf die angebotene Wanderung mitgegangen bin. Aber irgendwie machte es mich nicht so an, wir haben nur 6 Grad und es ist dauernd trüb, aber die Wanderung war trotzdem ganz schön, vorallem die Vegetation, ich hätte nicht gedacht wie vielfältig die hier ist.
Wir haben dann auch noch zwei Karibous gesehen, aber die waren leider sehr weit weg, aber mit dem Fernglas konnte man sie gut erkennen. Aber bei dem trüben Wetter bekommt man schon langsam einen Frust und wünscht sich mal Sonne. Aber ich hoffe die nächsten Tage werden besser, so macht es wirklich keinen Spass.
30.08.08 Seetag
Heute wahr doch noch ein toller Tag mit sehr viel Eis und Sonne, das rumsen hat mich schon im Schlaf gestört und ich danchte das kann nur Eis sein, ich bin dann später noch mit einigen Kolleginnen aufs Sonnendeck um das tolle Schauspiel zu beobachten, das war mal wieder einmalig. Heute Abend ist dann noch Crewshow, aber ich helfe nur im Hintergrund mit. Die wird bestimmt sehr schön. Und danach gibt es noch eine grosse Party...es ist mal wieder einiges geboten hier auf unserem kleinen Schiff.
31.08.08 Seetag
Nochmal ein Seetag......
Ansonsten ist diese Reise wirklich nicht so prickelnd, ich würde sie auf jeden Fall nicht privat fahren, Antarktis ist viel spannender, vorallem wegen der Tierwelt. Ich hoffe die nächste Reise wird interessanter. Aber wenn wir dann in Japan sind wird es auf jeden Fall spannender, da haben wir dann auch mal wieder größere Städte, aber zuerst sind wir dann für 2 Wochen im Dry Dock, da bin ich auch gespannt, was ich da dann arbeiten soll.
Donnerstag, 28. August 2008
Canada
Wir lagen bei diesigem aber ruhigem Herbstwetter vor der Ortschaft "Pond Inlet" auf Baffin Island vor Anker und warten auf die kanadischen Behörden. Wieder gab es einen Gesichtscheck für alle und der hat dieses Mal sehr lange gedauert. Wie schon bei der vergangenen Expedition in die kanadische Arktis. - Diese Siedlung ist heute überwiegend von kanadischen Bewohnern bewohnt, sie geht aber auf eine europäische Walfängersiedlung zurück.
Die Landgangszeit endete leider schon um 13:30 Uhr mit dem letzten Zodiac zum Schiff! Aber es gab auch nicht soviel zu sehen, die Kirche war leider geschlossen und die Siedlungen sind leider sehr trist, ich wollte hier nicht unbedingt wohnen, da gefällt mir Grönland mit seinen bunten Häusern schon besser, auch wenn es trotzdem oft sehr trist ist.
18.08.09 Devon Island, Nunavut
Die Devon Insel ist die zweitgrößte der Königin-Elisabeth Inseln und gehört zum Territorium Nunavut, Kanada. Sie sit von der Ellesmere-Insel im Norden durch den Jones-Sund und von der Baffin-Insel im Süden durch den Lancaster Sund getrennt.
Es gab hier an der Südküste eine Siedlung (Dundas Harbour) aber dieser ist heute verlassen.
Heute hatten wir mal wieder Pech mit dem Wetter, es war sehr kalt und es blies ein schneidender Wind, aber ich war trotzdem kurz draußen und besuchte das Grab der zwei Constables der RCMP ("Royal Canadian Mountain Police"), die hier im vergangenen Jahrhundert während ihres Einsatzes in der Station auf Devon Island gestorben waren; beide waren man gerade 25 und 26 Jahre alt gewesen.
19.08.08 Beechey Island, Nunavut
Wir liegen heute früh vor Beechey Island, und es hatte in der Nacht frischen Schnee gegeben, nicht nur in der gepuderten Landschaft, sondern auch an Deck. Schon um viertel vor acht stand ich oben auf dem sehr glitschigen "Sonnendeck", und es gab in der Ferne an Land eine Bärenfamilie (ein Weibchen mit zwei relativ großen Jungtieren) zu sehen.
Am Himmel ist zwar sehr viele Wolken, aber die Sonne schaut hier und dort und dann und wann heraus, was der Szenerie eine interessante Note gibt. Es ist wenigstens nicht "grau in grau"!
Der Name dieser Insel steht im Zusammenhang der Franklin Expedition von 1845 und den folgenden Suchexperimenten. Franklin hat hier selbst mit seinen beiden Schiffen "HMS Erebus" und "HMS Terror" den Winter verbracht, und drei seiner Seeleute sind hier begraben, diese Gräber sind heute noch zu sehen. Man konnte auch noch die Ruine der Holzhütte sehen, die im Rahmen der großen Suchaktion von 1852 bis 1854 unter Sir Edward Belcher errichtet wurde. Sie war als Vorratsdepot gedacht. Es liegt auch nicht weit von der Ruine ein Mast der Segelyacht "Mary", die im Rahmen einer Suchexpedition in der Nähe zurückgelassen und hierher gebracht wurde. Am Strand sten auch ncoh mehrere Denkmäler. Das Wichtigste wurde von Sir Edward Belcher errichtet und erinnert an die vielen Opfer der Suchexpeditionen. Beechey Island war deren wichtigster Stützpunkt.
Von unserem Kapitän wurde auf dieser Insel die traditionelle Ansprache zu Ehren von Sir John Franklin gehalten. Danach liefen wir noch zu den Gräbern der Franklin Expedition. Dieser Platz ist sehr bedeutend für alle Seemänner.
19.08.08 Resolute, Nunavat
Das ist wieder eine kleine Ansiedlung mit ca. 900 Inuit, aber auch nicht wirklich interessant und sehr ärmlich. Die meisten leben von Fischfang und staatlichen Subventionen, das brauchen sie auch dringend, denn wenn man die Preise im Supermarkt sieht, da ist es in Deutschland billig.
20.08.08, Seetag
Cruising im Prince Gegent Inlet, bei strahlendem Sonnenschein, aber leider etwas zu kalt um länger an Deck zu bleiben.
21.08.08, Fort Ross
Samstag, 23. August 2008
Gjöa Haven


Fast alle unserer 140 Passagiere und auch einige von der Crew eilten auf die Back oder unsere Aussendecks um diese zu erblicken. Und es war wirklich ein gigantisches Schauspiel in der Morgensonne, es war leider sehr kalt wir hatten Temperaturen von knapp über 0 Grad Celsius, das weiss man in Deutschland gerade wahrscheinlich garnicht mehr wie kalt das ist, bei eurer Hitzewelle. Vor uns schwammen in einiger Entfernung zwei Eisbären an die wir mit langsamer Fahrt heranfuhren um sie nicht zu erschrecken. Ab und zu steigen die beiden stattlichen Bären auf Eisschollen, schauen neugierig auf das sich annähernde Ungetüm, stellen sich schuppernd auf die Hinterbeine und trollen sich, springen zurück in die Fluten. Jetzt konnte man sehen, dass es sich um ein größeres Muttertier und ihr diesjähriges Junges handelte; beide sahen gut genährt aus, und in diesem Packeisbereich gibt es auch genügend von ihrer Lieblingsnahrung, den Ringelrobben, Bartrobben und anderen Robbenarten. Wir sahen vor ein paar Tagen auch eine dicke Robbe, das ist natürlich gefundenes Fressen für die Bären.
Leider gibt es gerade kein Eis mehr auf unserer Wegstrecke, so dass wir auch keine Eisbären mehr sehen können, aber gestern morgen hatten wir nochmals das Glück, dass wir ein Weibchen mit ihren zwei Jungen gesehen haben.
Das wars erstmal zu den Bären, ich schicke dann bald noch einen Reisebericht, ich bin gerade eher schreibfaul und gehe jetzt Zodiakfahren in der Sonne, aber leider ist es sehr kalt.
Yvonne
Montag, 18. August 2008
Grönland

Hier gibt es ansonsten nicht viel zu berichten, alles beim Alten. Diese Reise geht ja 3 1/2 Wochen. Ich hoffe das Wetter macht mit und wir kommen oft raus, sonst kann es ganz schön ätzend werden. Und die Gäste werden dann auch immer etwas ungemütlich, das möchte man ja auch nicht.
Vorgestern hatten wir noch einen medizinischen Notfall, der sofort ins Krankenhaus musste, mit Schlaganfall oder TIA, ein Passagier der bis Januar mit seiner Frau bleiben wollte. Aber evt. kann er ja auch zurückkommen, er wollte unbedingt die Nord-West Passage mitmachen. Das ist ihm jetzt leider nicht vergönnt, aber besser dass es jetzt passiert ist, wir haben in den nächsten Tagen nicht viele Orte, geschweige denn ein Krankenhaus. Wenn auf dieser Reise was passiert muss man sehr grosse Umwege fahren und das kann dauern. Dem Patienten ging es zwar schnell wieder besser, aber das kann ja auch schnell wieder anderst aussehen. Auf jeden Fall war an diesem Mittag mal was los, auch wenn man sowas nicht so oft braucht.
Bis bald, Yvonne
Montag, 11. August 2008
Greenland
Bei strahlendem Sonnenschein machte ich eine Wanderung mit unseren Passagieren zum Haus des Weihnachtsmannes, aber er war leider nicht da. Aber ich hoffe, dass er trotzdem meine Wünsche erfüllt, ich habe ihm zumindest mal einen Wunschzettel da gelassen, vielleicht kommt er ja vor Weihnachten nochmal vorbei. Es war ein sehr schöner Spaziergang über Stock und Stein, aber für einige Passagiere war es doch sehr beschwerlich, so dass wir nur sehr langsam vorankamen, aber es war trotzdem sehr schön. Man konnte endlich mal wieder ein paar Meter an der frischen Luft laufen, das geht ja sonst eher nicht so oft. Danach habe ich mir im Dorf noch ein Softeis gegönnt und saß dann noch ein wenig in der Sonne, bevor ich dann leider wieder los musste. Wir haben einfach immer zu wenig Zeit.
9. August Ilulissat (Grönland)
Heute heißt es wieder früh aufstehen, wir hatten schon um 7.00 Uhr Sprechstunde aber es kam mal wieder niemand. Aber egal, dann steht man wenigstens früh auf. Ilulissat ist die drittgrößte Stadt Grönlands mit ca. 4500 Einwohnern und sie liegt direkt an der Disko Bucht. Sie wurde zwei Kilometer nördlich von Sermermiut, der mit 250 Einwohnern damals größten Inuit-Siedlung Grönlands gegründet. 1741 errichtete Jacob Severin die erste Niederlassung. Bekanntester Einwohner Ilulissats war Polarforscher Knud Rasmussen, der in vielen Expeditionen die Arktis erkundete und für den Zusammenhalt und ein neues Selbstbewusstsein der Inuit eintrat.
Der nach der benachbarten Stadt Ilulissat benannte Eisfjörd liegt 250 Kilometer nördlich des Polarkreises an der grönländischen Westküste. Er erstreckt sich über 40 Kilometer Länge und ist 7 Kilometer breit. An seinem landseitigen Ende befindet sich der Gletscher Sermeq Kujalleq, einer der aktivsten Gletscher der Erde. Seine Fließgeschwindigkeit beträgt rund 20 Meter pro Tag, was jährlich eine Eismenge von 35 Kubikkilometern bedeutet.
Bedingt durch die rege Gletscheraktivität ist der Fjörd vollständig mit Eis und Eisbergen gefüllt. Das sogenannte "Kalben" des Gletschers ereignet sich zumeist während des Sommers. Dabei lösen sich riesige Eisberge mit einer Größe von bis zu 700 Metern (10 bis 12 Prozent davon über Wasser) von der Gletscherkante. Zum Erreichen des meerseitigen Ende des Fjördes benötigen die Eisberge rund 12 bis 15 Monate. Am meerseitigen Ende befindet sich 200 bis 225 Meter unterhalbt des Meeresspiegels eine Moränenablagerung, an der die größeren Eisberge unter Wasser hängen bleiben. Dies ist die Ursache für deine Ansammlung riesiger Eisberge an dieser Stelle.
Aufgrund seiner gewaltigen Ausmaße und seiner großen Bedeutung für die Gletscherforschung wurde der Ilulissat--Eisfjörd 2004 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Fjörd und Gletscher haben dank ihrer guten Erreichbarkeit viel zur Erforschung des Aufbaus der grönländischen Eisschildes, des Klimawandels und verwandter geomorphologischer Prozesse beigetragen.
Wir haben mittags eine Wanderung durch den Fjörd gemacht und hatten dann Abends noch eine Zodiakrundfahrt durch die Eisberge, es war ein einmaliges Erlebnis. Mitten in der Nacht bie strahlendem Sonnenschein durch die Eisberge zu fahren.
10. August Qeqertarsuaq (Grönland)
Qeqertasuaq (dänisch Godhavn) ist eine Kommune und zugleich der Name der Hauptsiedlung mit ca. 1000 Einwohnern. Die Siedlung gehört zum Verwaltungsbezirk Kitaa. Der Ort Qeqertarsuaq leigt auf dem südlichen Teil der Disko Insel. Der Name bedeutet "große Insel" Tatsächlich handelt es sich um die größte Insel an der grönländischen Küste. Er wurde 1773 von dem Walfänger Svend Sandgreen gegründet. Der Ort ist von einer einzigartigen Landschaft aus Tafelbergen mit Basaltbänken umgeben. Es gab ein interessantes Museum mit einer einzigartigen Sammlung von Masken aus aller Welt, das erwartet man in einem solchen kleinen Ort garnicht.
11. August Sisimiut (Grönland)
Heute waren wir nochmals in Sisimiut und ich war mittags mit ein paar Kollegen beim Thai essen. Es war phantastisch, mal was anderes wie an Bord. Denn unser Crew Koch ist wirklich nicht der beste, er hat wohl auch nicht Koch gelernt, sondern wohl Mechaniker. Wen wundert es dann, dass er nicht wirklich kochen kann. Daher muss man jede Gelegenheit ausnutzen an Land zu Essen.
Und nun sind wir auf der Fahrt nach Kangerlussuaq, wo wir morgen die neuen Passagiere an Bord nehmen um dann mit ihnen durch die Nord-West Passage zu fahren. In den nächsten 3 Wochen werden wir dann auch nicht immer E-Mail Kontakt haben, aber die meiste Zeit wohl doch. Aber ich lasse mich mal überraschen.
Bis ganz bald, Yvonne
Mittwoch, 6. August 2008
Kurzer Bericht von der Bremen
die Behörden sind in Cape Dorset (von den Inuit Kinngait, hohe Berge, gennannt) doch nicht gekommen, da das Wetter zu schlecht zum fliegen war. Da waren wir alle froh, denn so konnten wir früher an Land gehen. Ich bin dann mit dem Zodiak zur Insel, Mallikjuag, gefahren, wir mussen im Konvoi fahren, da es einen ziemlichen Nebel hatte und nur der Chiefmate ein GPS bei sich hatte. Aber es hat alles super geklappt. Danach sind wir dann noch zu der Siedlung gefahren, sie hat rund 1.300 Einwohner, und liegt am Südwestzipfel von Baffin Island. Sie genießt internationale Berühmtheit als "Künstlerdorf in der Arktis". Die Inuit Künstler dieser Region haben sich in der West Baffin Eskimo Cooperative zusammengeschlossen und sie kümmern sich um den Verkauf der geschnitzten Figuren, Lithografien und Drucke. Wir konnten auch einigen Künstlern bei der Arbeit zusehen. Zwei ältere Damen führten auch noch für uns den berühmten Kehlkopfgesang auf, ich weiß nicht genau wie er sonst noch heißt, aber es war sehr interessant das mitzuerleben. In der Siedlung gibt es auch sehr viele Kinder, die natürlich alle an den Strand kamen und mit unserem Zodiak mitfahren wollten, Carsten fuhr dann auch noch eine Tour mit ihnen, worüber sie sich sehr gefreut hatten. Der Nebel lichtete sich dann doch noch ein wenig, aber ohne GPS hätten wir unser Schiff trotzdem nicht finden können. Es war trotz des etwas schlechten Wetters noch ein sehr schöner Tag.
Am nächsten Morgen half ich noch Kerstin in der Küche die Marzipanfiguren zu formen, da bei mir gerade eher wenig zu tun ist, da dachte ich, ich mache mal was sinnvolles und helfe in der Küche. Das macht mir ja auch immer Spass und so ging der Morgen doch noch sehr schnell vorbei, mit Marzipanmännern und Mäusen.
Abends ging es dann weiter nach Diane Island / Quebec wo wir dann am nächsten Mittag angekommen sind.
Die Insel liegt an der Hudson Straße, im äußersten Norden der kanadischen Provinz Quebes. Es ist ein reiner Naturstop, wir sind an einem Naturkieselsteinstrand angelandet und von da aus konnten wir einen kleinen Spaziergang in die Tundralandschaft machen. Einige Passagiere haben auch Moschusochsen gesehen, ich aber leider nicht. Auf einem Berg gab es zwei aufgetürmte Steinpyramiden auf einer kleinen Anhöhe, das waren wahrscheinlich Wegweiser für die Inuit. Außerdem befanden sich Reste einer 1000 jährigen Inuit-Siedlung auf der Insel, diese waren aber nur relativ schwer zu erkennen. Nur eine Ruine, die wahrscheinlich mal ein Lagerhaus war konnte man noch ganz gut erkennen. Aber wir hatten an diesem Tag traumhaftes Wetter, so dass ich es genoss, mal wieder ein paar Schritte in der Natur zu laufen und mich dann noch etwas in die Sonne zu setzten um mich mit Gudrun (einer Lektorin) zu unterhalten, leider nutzten die Gäste nicht die gesamte Zeit aus, so dass wir 30 min früher zum Schiff mussten. Das Wasser ging auch zurück, so dass der Abtransport mit den Zodiaks sich etwas schwieriger gestaltete, aber es hat trotzdem noch alles gut geklappt. Es war ein toller Tag.
Hier kommt noch etwas Geschichte:
Durch zahlreiche archäologische Funde und sprachlich Gemeinsamkeiten lässt sich vermuten, dass die Eskimo aus Sibirien über die Beringstraße in den arktischen Teil Nordamerikas wanderten. Die ältesten archäologischen Fundstätten liegen im Südewesten Alaskas sowie den Aleuten. Sie stammen aus der Zeit um 2000 v. Chr. Im 2. Jahrtausend v. Chr., anschließend hatten siech hoch entwickelte Eskimokulturen etwa in Sibirien und im Gebiet der Beringstraße herausgebildet. Im östlichen Kanada erlebte zwishcen etwa 900 v. Chr. und 1200 n. Chr. die so genannte Dorsetkultur ihre Blüte. Das Volk der Dorset wurde von den Thule verdrängt, die zwischen 1000 und 1200 n. Chr. Grönland erreichten. Die Thulekultur besaß bereits alle spezifischen Elemente der Eskimokultur. Später wurden die Eskimo von norwegischen Siedlern und nach 1700 von dänischen Siedlern beeinflusst.
Nun noch ein kleiner Exkurs über Quebec (früher Niederkanada):
Das ist die grösste Provinz Kanadas und jene mit dem größten frankohonen Bevölkerungsanteil. Obwohl in Kanada die englsiche Sprache als auch die französische Sprache Amtssprachen sind, ist die ausschließliche Amtssprache der Provinz Québec das Französische. Québec liegt im Osten Kanades zwischen der Hudson Bay un der Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika entlang des Sankt-Lorenz-Stroms.
Die Bevölkerung umfasst 7,5 Millionen Einwohner und die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Québec; die grösste Stadt heißt Montreal. Erst 2006 wurden die Quebecker offiziell als "Nation in einem vereinten Kanada" anerkannt. Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen die Irokesen, Algonkin (Cree, Micmac) und Inuit.
Gestern Abend haben wir dann noch Bingo gespielt und es waren wieder Erwarten sehr viele Leute da. Aber ich habe mal wieder nichts gewonnen, aber es hat trotzdem viel Spass gemacht. Danach saß ich noch mit ein paar Leuten in der Messe und später hat Phillip noch Musik gemacht und es wurde gesungen. So war es gestern doch noch ein langer Abend, dementsprechend bin ich heute etwas müde. Aber heute und morgen sind ja Seetage, da kann man etwas relaxen.
Bis bald, Yvonne
Akpatok Island, Ungava Bay / Kanada
ich wollte mich endlich mal wieder bei euch melden. Es ist ja schon Halbzeit, irgendwie ging die Zeit in den letzten Tagen doch sehr schnell herum. Wir haben strahlenden Sonnenschein und ich versuche jedes Mal Zodiak zu fahren, dass ich dann auch endlich mal den Führerschein machen kann. Aber das wird wohl noch diese Reise klappen, da wir noch einige Anlandungen mit den Zodiaks haben.
Ansonsten gibt es hier an Bord nicht viel Neues, es gibt einmal die Woche Crew-Bar und die letzte war ganz gut besucht, dann spielen wir ab und zu Phase 10 und am 5. soll es mal wieder einen Bingo-Abend geben, ich hoffe es kommen viele Leute, dann wird es nämlich immer sehr lustig und unterhaltsam. Heue Abend gibt es in der Panoramalounge den Film "Atarnarjuat", den ich persönlich sehr schön finde, wahrscheinlich werde ich ihn mir anschauen.
Für mich ist diese Reise eher nicht so interessant. Und ein interessantes Erlebnis haben wir auch noch verpasst, da nicht die richtige Zeit genannt wurde. Die Sonnenfinsternis, die am 01. August stattgefunden hat. Es wäre bestimmt spektakulär gewesen, es in der Arktis zu sehen, aber die Cruise Direktion nannte 9.00 und sie hatte schon um 4.00 stattgefunden, da es wohl 9.00 in Deutschland war und so standen wir 5 Stunden zu spät da und haben sie verpasst, was natürlich etwas peinlich war, da natürlich auch einige Gäste auf dem Sonnendeck standen. Und in der Nacht war auch noch strahlender Sonnenschein, nicht wie damals bei uns 1999, als wir in den bewölkten Himmel schauten. Einige von euch errinnern sich bestimmt noch dran, es war zwar trotzdem interessant, aber dieses Jahr hätte man es bestimmt viel besser gesehen.
Ich trotzdem wäre ich gerade doch lieber in der Wärme und würde gerne ein paar Städte geniessen, aber man kann ja nicht alles haben. Und wenn ich dann immer von zu Hause höre, wie heiß ihr es habt und wieviele Grillparties stattfinden, da wird man schon ganz schön neidisch, aber nächsten Sommer bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Wahrscheinlich vermissse ich dann zu Hause das Eis, aber so ist es ja immer, das was man gerade nicht hat.......
Gestern waren wir in Iqaluit, Nunavut, das ist die grösste Stadt hier in der Gegend mit ca. 6000 Einwohnern. Aber ich habe mir die Stadt nur von weitem angesehen, das für mich die Fahrt mit dem Zodiak durch die Eisschollen interessanter war. Ich bin dann aber doch noch kurz an Land, aber der Weg in die Stadt war ziemlich lang, für die Passagiere gab es einen Pendelbus, und auch nicht wirlich einladend. Als ich ca 500 m gelaufen war, kam eine rießige Müllkippe, da bin ich dann lieber wieder umgedreht und zurück zum Schiff. Wenn ich das gewusst hätte wäre ich nur Zodiak gefahren und nicht an Land, oder gleich früher mit dem Bus in die "Stadt". Aber die Kollegen die in der Stadt waren, berichteten, dass man auch nicht wirklich was verpasst hat, eine Strasse, aber wohl 2 sehr schöne Museen. Ein weiteres interessantes Gebäude, die Kirche, die wie ein traditionelles Iglu gebaut ist, ist wohl leider vor kurzem abgebrannt und wird gerade wieder aufgebaut.
Wir fahren jetzt weiter nach Cape Dorset, einer Siedlung mit ca. 700 Einwohnern die am Südwestzipfel von Baffin Island liegt, wir werden dort morgen mittag ankommen. Aber zuerst kommen wir nicht von Bord, da ein General Alarm durchgeführt werden muss und die Behörden an Bord kommen. Ich hoffe das geht nicht so lange, da wir eh nicht so viel Zeit haben an Land zu gehen. Aber ich lasse mich mal überraschen, vielleicht fahre ich ja auch nur "Bötchen".
Das wärs mal wieder von der Bremen, viele Grüsse und bis bald, Yvonne